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No 106 Reflections

18.30 h: Führung durch den Zoo · 19.30 h: Tour-Ende an der Kiwara-Lodge · 20.30 h: Konzert »Brandenburg!« (im Freien, aber überdacht)
J. S. Bach: Brandenburg Allegro • J. S. Bach: Brandenburg Menuet (mit Improvisationen) • J. S. Bach: Brandenburg Adagio • J. S. Bach: Brandenburg Presto • J. S. Bach: Loure, aus Partita E-Dur, BWV 1006.1 • J. S. Bach/T. Kliphuis: Chaconne d-Moll – Threnody • J. Lewis: Django • J. S. Bach: Brandenburg Ballad (mit Improvisationen) • J. S. Bach: Brandenburg Finale
Künstler: Shunske Sato (Violine) • Tim Kliphuis Trio: Tim Kliphuis (Violine), Nigel Clark (Gitarre), Roy Percy (Kontrabass)
Das Tim Kliphuis Trio zählt zu den weltbesten Streicherensembles und verbindet atemberaubende Virtuosität und faszinierende Improvisationen mit einem abwechslungsreichen Repertoire aus Klassik, Gypsy-Jazz und nordeuropäischer Folkmusik. Der preisgekrönte Geiger Tim Kliphuis, der Gitarrist Nigel Clark und der Bassist Roy Percy unterziehen gemeinsam mit dem Superstar der Barockszene Shunske Sato Bachs Brandenburgische Konzerte einer modernen Betrachtung und führen seine berühmte Chaconne in einer brandneuen Version für zwei Violinen auf. Als das Trio 2018 vom Niederländischen Kammerorchester den Auftrag zur Erarbeitung eines Bach-Programms erhielt, fiel die Entscheidung auf die Brandenburgischen Konzerte, da sie am besten zum rhythmischen Musikansatz des Trios passten. Bach stützte sich bei der Mehrzahl seiner Sätze auf Tanzformen aus früheren Zeiten, wie das französische Menuett und die Polonaise. Die zwei- und dreiteiligen Tanzformen bilden auch die Grundlage für die meisten Jazz- und Folkmusikstücke, auf die sich das Trio spezialisiert hat. Aus jedem originalen Brandenburgischen Konzert hat Kliphuis Elemente in diese neue, 30-minütige Version einfließen lassen. Am deutlichsten wiedererkennbar sind vielleicht das berühmte Allegro aus dem 3. Konzert und das Adagio aus dem 1. Konzert, die hier in einer Fassung für zwei Violinen zu hören sind. An anderer Stelle wurde ein Cembalomotiv aus dem 5. Konzert zu einer Gitarrenballade umgearbeitet. Im Finale treffen verschiedene Melodien aus gemischten Sätzen auf Aaron Copland und Johann Pachelbel, wodurch das Konzert einen fulminanten Ausklang findet. Als man Tim Kliphuis im Pandemiejahr 2020 anbot, eine Soloimprovisation in einer menschenleeren Kirche aufzunehmen, wählte er dafür Bachs ikonische Chaconne. In seiner Bearbeitung greift er die Originalform Moll-Dur-Moll im ungefähr gleichen Verhältnis auf, komponiert neue Musik im Stile Bachs und behält an manchen Stellen gleichzeitig die ursprüngliche Melodielinie bei. Im Duell der beiden Violinen bringt Sato stärker die Originallinien ein, während Kliphuis diese oft mit improvisierten Phrasen und sogar einer neuen Pizzicato-Technik ergänzt. So entfaltet das Stück neue Farben und Stimmungen, ohne seinen ursprünglichen Charakter als Klagelied zu verlieren.