Über Bach. Lesung und Gespräch

Virtuosen des Wortes nähern sich Johann Sebastian Bach

Die Faszination für Johann Sebastian Bach äußert sich auch in den zahlreichen Versuchen anderer Weltgeister, die Wirkung und Eigenarten seiner Musik in Worte zu fassen. Dabei ergriffen keineswegs nur überwältigte Musiker das Wort. Auch Schriftsteller, angefangen bei Johann Wolfgang von Goethe oder Friedrich Nietzsche, griffen und greifen immer wieder zur Feder. Sie artikulieren ihr Staunen, ihre Fragen oder Hypothesen, und nicht selten auch nur das Gefühl der eigenen Hilflosigkeit, das sich beim Hören angesichts der kaum fassbaren Perfektion von Bachs Musik und beim Blick auf die seltsame »Ferne« (Hildesheimer) des Menschen Bach einstellt. Kein Wunder, dass Albert Einstein, der Ergründer des Universums, auf sein musikalisches Idol angesprochen, nur empfehlen konnte: »Was ich über Bachs Lebenswerk zu sagen habe: Hören, spielen, lieben, verehren und – das Maul halten!«
Damit wollen wir uns aber nicht abfinden. Grund genug, verschiedenen Virtuosen des Wortes in diesem Bachfest einen besonderen Platz einzuräumen.
 

Herausgefordert von Albert Einsteins Aphorismus, ist es gelungen, weltberühmte Schirftstellerinnen und Schriftsteller zu überzeugen, sich mit Bach auseinanderzusetzen. Zugesagt haben mit und Herta Müller (Deutschland) eine Trägerin des Literaturnobelpreises, außerdem der große Dramatiker Christoph Hein (Deutschland) und mit dem Philosophen Omri Boehm (Israel) ein virtuoser Denker, der sich aus der Perspektive des Universalismus seinem verehrten Bach nähern wird. Auch der gefeierte britische Schriftsteller und Bach-Nerd Ian McEwan hat sein Kommen angekündigt, und mit Robert Schneider (Österreich) ein weltweit gefeierter Autor, der sich in seinen Romanen »Schlafes Bruder« und »Die Offenbarung« wie kaum ein anderer auf das Ergründen der Tiefenwirkung von Bachs Musik eingelassen hat. Dazu kommt die preisgekrönte Angela Steidele, deren Buch »Aufklärung« sich der Epoche Bachs aus weiblicher Sicht nähert.
 

Kurzum: Die Reihe, in der alle Mitwirkenden Carte Blanche haben, verspricht ganz besondere Blicke auf den Herrscher über den Quintenzirkel – zumal umrahmt von einem musikalischen Ohrenschmaus, den Preisträgerinnen und Preisträger der Bach-Wettbewerbe 2024 (Orgel) und Klavier (2025) übernehmen werden.
 

Eine Kooperation zwischen Literaturhaus Leipzig e. V., Konrad-Adenauer-Stiftung, Universität Leipzig und Bachfest
 

Sa, 14. Juni / 14.00 h / Paulinum / Christoph Hein / Tickets No 34
Sa, 14. Juni / 16.00 h / Paulinum / Herta Müller / Tickets No 37
Sa, 14. Juni / 18.00 h / Paulinum / Omri Boehm / Tickets No 40
So, 15. Juni / 14.00 h / Paulinum / Ian McEwan / Tickets No 57
So, 15. Juni / 16.00 h / Paulinum / Angela Steidele / Tickets No 60
So, 15. Juni / 18.00 h / Paulinum / Robert Schneider / Tickets No 67

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